Published on Tuesday, March 19, 2019
Es war eher ein Abgesang als ein Aufruf, eine One-Man-Show als ein Gemeinschaftserlebnis. “Looking for Europe” nennt der französische Publizist und Philosoph Bernard-Henri Levy sein Soloprogramm, mit dem er vor den Europa-Wahlen durch europäische Städte tourt. Die einzige Erkenntnis aus seinem Wien-Gastspiel, mit dem er gestern das Theater Akzent füllte: BHL weiß auch nicht, wie’s geht.
« Der Tour-Plan ist dicht. Da ist es praktisch, dass die Bühne nur aus der Projektion einer Rückwand und einigen Möbel-Überwürfen besteht, die in schwarz-weißem Comic-Design ein gehobenes Hotelzimmer vorstellen: ein Tisch, eine “canapé freudien”, eine Badewanne. Dazu dekorativ arrangiert: Bücherstapel, Wasserkaraffen, Whiskeyflaschen, zwei Notebooks, eine Stehlampe. Der hagere 70-Jährige wandert, meist das Smartphone in der Hand, unruhig wie ein eingesperrter Tiger im Käfig, durch dieses Ambiente und liefert via Mikroport einen über 100-minütigen ebenso pausen- wie atemlosen Monolog. »
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